Tanja Kühne ist seit 13 Jahren Lehrerin an der Oberschule am Buchwedel, sie unterrichtet unter anderem die Fächer Biologie, Geschichte und Kunst. Die Klasse 10a begleitete sie seit zwei Jahren als Klassenlehrerin. Während der Prüfungsvorbereitung wird es stressig für die Schülerinnen und Schüler - die Lehrkräfte bieten dann Unterstützung an.
Das Interview führte Dennis Mick, Klasse 10
Blog am Buchwedel: Denken Sie, dass sich die vielen Arbeiten vor den Abschlussarbeiten gut oder schlecht auf die Schüler auswirken?
Tanja Kühne: Klar, die Menge an Klassenarbeiten vor den Abschlussarbeiten ist relativ umfangreich. Aber es ist auch wichtig, dass den Schülern eine gewisse Stressbelastung zugemutet wird, damit sie zeigen können, welcher Abschluss ihnen zusteht. Außerdem sind sie durch die Vorbereitung für ihre Klassenarbeiten besser für die Abschlussarbeiten vorbereitet. Natürlich gibt es immer welche, die durch den Stress eher negativ belastet sind.
Blog am Buchwedel: Merken Sie Ihren Schülern an, dass sie gerade nervös sind, weil die Abschlussarbeiten vor der Tür stehen?
Tanja Kühne: Unterschiedlich. Die Abschlussarbeiten sind länger als normale Klausuren. Das macht vielen Angst. Aber einige freuen sich auch. Denn, wenn es endlich so weit ist, haben sie es fast geschafft.
Blog am Buchwedel: Fragen die Schüler jetzt mehr zu den Themen Ihres Unterrichtes?
Tanja Kühne: Das ist wieder unterschiedlich. In den Hauptfächern vielleicht, aber sonst nicht.
Blog am Buchwedel: Beeinflussen die anstehenden Prüfungen die Leistungsfähigkeit der Schüler?
Tanja Kühne: Das kommt darauf an. Einige Schüler beflügelt es noch mal zu höheren Leistungen und sie geben sich mehr Mühe, da sie einen guten Abschluss anstreben. Andere werden eher schulmüde.
Blog am Buchwedel: Verraten Sie doch bitte den Schülern einige Wege, wie sie mit dem Stress umgehen sollen.
Tanja Kühne: So früh wie möglich mit dem Lernen beginnen und immer stückchenweise zu Hause üben, um sich Freiraum für stressige Zeiten zu verschaffen. Auf keinem Fall erst knapp vor den Arbeiten anfangen zu lernen.
Blog am Buchwedel: Frau Kühne, wie unterstützen Sie Ihre Schüler bei Prüfungsstress?
Tanja Kühne: Ich gebe Tipps, wie beispielsweise, dass sie kontinuierlich und rechtzeitig mit dem Lernen beginnen sollten. Dann ist es wichtig, genügend zu schlafen und etwas vor der Prüfung zu essen. Auch das gemeinsame Lernen im Team ist sehr hilfreich.
Blog am Buchwedel: Was tun Sie als Lehrerin, um ihre Schüler auf die Prüfungen vorzubereiten?
Tanja Kühne: Ich erarbeite mit den Schülerinnen und Schülern vor den Prüfungen Merkblätter, bearbeite parallel zum Unterricht die Abschlusshefte und nehme noch einmal alle relevanten Themen durch. Außerdem führe ich eine Probe-Abschlussprüfung mit der Klasse durch, in der die Kinder Übungen zum Hörverstehen und Schreibanteile haben.
Blog am Buchwedel: Denken Sie, dass Ihre Schüler gut auf die Prüfungen vorbereitet sind?
Tanja Kühne: Das ist schwierig zu sagen. Wir als Schule bereiten mit den Schülerinnen und Schülern alles vor, was nötig ist. Ob sie diese Vorbereitung dann zu Hause vertiefen, ist eine andere Frage.
Blog am Buchwedel: Denken Sie, dass es gut ist, dass die Abschlussprüfungen so nahe beieinander liegen? Warum so ein Druck?
Tanja Kühne: Ich denke, es ist wichtig, weil den Schülern dadurch zwar eine stressige Prüfungssituation zugemutet wird, es sich dann aber auch zeigt, wer sich in solch einer Situation bewährt.
Blog am Buchwedel: Merken Sie, dass sich nun mehr Schüler im Unterricht beteiligen, jetzt, wo die Prüfungen anstehen?
Tanja Kühne: Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt welche, die nochmal richtig was reißen, weil sie auch zum Gymnasium weitergehen wollen oder einen guten Abschluss erreichen wollen. Aber bei einigen ist in Klasse 10 leider die Lust am Lernen „abgeebbt“ und sie zeigen wenig Einsatz.