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„Wir müssen wieder näher zusammenrücken“

Seit 15 Jahren ist Regina Abel Sekretärin an der Schule am Buchwedel. Dabei kommt sie eigentlich aus einer ganz anderen Branche. Früher einmal arbeitete sie in einer Bank. Den Schritt in die Schule hat sie aber nie bereut. „Vor allem wegen der Kinder“, wie sie sagt. Nun steht ihr Abschied bevor. Am 30. September geht Frau Abel in Rente. Höchste Zeit also, dass der Schulblog sie auf einen Pausenplausch einlädt.

Das Interview führte Vivian Münzel

Blog am Buchwedel: Was motiviert Sie, jeden Tag zur Schule zu kommen?

Regina Abel: Mir macht vor allem die Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern Freude. Meine Berührungspunkte zu den Kindern sind unbefangener, da ich sie ja nicht unterrichte. Und meistens ist es ein sehr netter Kontakt.

Blog am Buchwedel: Was war Ihr Lieblingsfach früher in der Schule und warum?

Regina Abel: Englisch, weil ich in England, Sussex, aufgewachsen bin. Ich bin nach England gezogen mit meiner Mutter und meinen Geschwistern, als ich fünf Jahre alt war. Ich wurde in England eingeschult. Zurückgekommen sind wir, als ich fast 14 Jahre alt war.

Blog am Buchwedel: Wie gut sprechen Sie noch Englisch?

Regina Abel: Ich spreche tatsächlich akzentfrei. Aber der Sprachschatz ist im Laufe der Jahre natürlich stehengeblieben.

Blog am Buchwedel: Waren Sie denn irgendwann mal wieder in Sussex?

Regina Abel: Ja, zwei Mal. Das letzte Mal sind meine drei Geschwister und ich mit meiner Mutter dort gewesen, als sie schon sehr alt war. Das ist aber auch schon wieder lange her. Dieses Jahr möchte ich mit meinem Mann in den Urlaub nach England fahren und ihm zeigen, wo ich damals gelebt habe.

Blog am Buchwedel: Wenn Sie im nächsten Leben als Tier wiedergeboren werden könnten, welches wäre das und warum?

Regina Abel: Der Wolf, weil ich absoluter Wolfs-Fan bin. Die Wölfe gehören zu den sozialsten Tieren der Welt und dieses Wilde, die Freiheit, die Natur, das fasziniert mich. Ich bin ein absoluter Naturmensch und war auch schon mit einem Wolfsforscher als Öko-Volontärin in Polen, Rumänien und Tschechien, nur mit einem Rucksack. Die Nächte haben wir unter freiem Himmel verbracht.

Blog am Buchwedel: Wenn Sie eine Million Euro gewinnen würden, was würden Sie damit machen?

Regina Abel: Ich würde eine hohe Summe für den Tierschutz spenden, ich würde Menschen aus meiner Familie finanziell unterstützen und eine Weltreise machen, am liebsten im Wohnmobil.

Blog am Buchwedel: Wo verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?

Regina Abel: Im Wald, mit meinem Hund und meinem Pferd. Es ist zwar kein eigenes Pferd mehr, sondern eine Reitbeteiligung. Denn mein eigenes Pferd ist nach fast dreißig Jahren im Jahr 2019 gestorben, dieses Pferd hatte ich bereits als Fohlen gekauft und mir damit meinen Kindheitstraum erfüllt.

Blog am Buchwedel: Was ist neben der Natur und den Tieren Ihre größte Leidenschaft?

Regina Abel: Das Wandern. Mein Mann und ich fahren sehr gern in die Berge, nach Tirol zum Beispiel. Aber wir waren auch schon in Kanada und Amerika.

Blog am Buchwedel: Gibt es jemanden, den Sie bewundern?

Regina Abel: Ghandi bewundere ich, für diese minimalistische Einstellung und dennoch dieses tiefe Glück, das berührt mich.

Blog am Buchwedel: Was ist Ihr größter Traum?

Regina Abel: Mein größter Traum betrifft uns alle. Wir müssen wieder näher zusammenrücken. Durch Corona ist da ganz viel kaputt gegangen, aber auch vorher schon gab es diese Tendenzen. Die Gesellschaft ist im Moment so stark gespalten, das bedrückt mich.

Blog am Buchwedel: Was werden Sie am meisten vermissen, wenn Sie in Rente gehen?

Regina Abel: Die Kinder.

Blog am Buchwedel: Und worauf freuen Sie sie am meisten in der Rente?

Regina Abel: All das zu machen, wozu ich sonst keine Zeit habe: Garten, Haus, mein Pferd. Einfach noch mehr die Natur genießen.

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