Mit Erasmus+ die Welt entdecken
Das Interview führte Lucija Udovicic, Klasse 9, Foto: Lucija Udovicic
Martin Werner, Lehrer für Erdkunde, Musik, Informatik, Geschichte und Politik an der Oberschule am Buchwedel, ist seit fünf Jahren im Erasmus+ Programm aktiv. Gemeinsam mit seiner Kollegin Frau Pieper organisiert er dieses europäische Austauschprojekt regelmäßig. Mit ihrem Engagement ermöglichen die beiden unseren Schülerinnen und Schülern, andere Länder, Kulturen und Bildungssysteme kennenzulernen. Die letzten Reisen fanden in die Niederlande und nach Portugal statt. Bereits in der nächsten Woche erfolgt der Gegenbesuch: Am 2. Juni kommen 16 Schülerinnen und Schüler aus Zoetermeer und Póvoa de Varzim nach Deutschland und wohnen dann bei Gastfamilien in Stelle. Aus diesem Anlass haben wir Herrn Werner zum Thema Erasmus+ interviewt.
Blog am Buchwedel: Was ist eigentlich Erasmus+?
Martin Werner: Erasmus+ ist ein europäisches Programm zur Förderung von Bildung und Austausch. Alle europäischen Länder können teilnehmen. Ziel ist es, Bildung zu vernetzen und jungen Menschen internationale Erfahrungen zu bieten.
Kosten und Finanzierung
Blog am Buchwedel: Wie hoch sind die Kosten für die Schülerinnen und Schüler?
Martin Werner: Die Teilnahme ist komplett kostenlos. In diesem Jahr stehen uns 25.000 Euro zur Verfügung, aus denen Reise, Unterkunft, Verpflegung und Aktivitäten bezahlt werden, sogar Taschengeld ist eingeplant.
Blog am Buchwedel: Welche Länder haben die Schülerinnen und Schüler unserer Schule schon besucht?
Martin Werner: Wir waren bereits in Toledo (Spanien), Maribor (Slowenien), Póvoa de Varzim (Portugal) und zwei Mal in Zoetermeer (Niederlande). Je nach Reiseziel ging es per Flug, Zug oder Bus los, z. B. mit dem Flugzeug nach Madrid und dann mit dem Zug nach Toledo oder per Direktflug nach Porto. Wenn es möglich ist, dann fahren wir natürlich mit der Bahn, zum Beispiel in die Niederlande.
Blog am Buchwedel: Wie lange dauert der Aufenthalt?
Martin Werner: Die Reisen dauern eine Woche, zwei Reisetage plus mindestens fünf Projekttage mit vollem Programm, das ist vom Erasmus+ Programm vorgegeben.
Blog am Buchwedel: Wo wohnen die Schülerinnen und Schüler vor Ort?
Martin Werner: Untergebracht werden sie in Gastfamilien. Dort gelten deren Regeln, z. B. bei den Mahlzeiten. Trotzdem bleibt genug Freizeit, um sich mit anderen Teilnehmenden zu treffen oder mit der Gastfamilie etwas zu unternehmen.
Wer kann mitmachen?
Blog am Buchwedel: Wie kann man teilnehmen?
Martin Werner: Interessierte sollten mich frühzeitig ansprechen. Die Teilnahme läuft über zwei Schuljahre (Klasse 8 und 9) und beinhaltet eine AG am Mittwoch sowie einen Lernvertrag mit persönlichen Zielen.
Blog am Buchwedel: Wie viele Länder bieten das Projekt Erasmus+ an?
Martin Werner: Das sind alle Länder der Europäischen Union und die Türkei.
Alle haben ausgelassen zusammen getanzt
Blog am Buchwedel: Was war denn Ihr persönlich schönstes Erlebnis oder Ihre lustigste Erinnerung?
Martin Werner: Das schönste Erlebnis war eine Feier in Maribor. Die Schülerinnen und Schüler haben nachmittags eine Disco vorbereitet. Wirklich alle haben ganz ausgelassen getanzt. Ein kurioses Erlebnis hatte ich in Toledo. Ein Schüler aus den Niederlanden hat sein Portemonnaie in der Altstadt verloren. Jugendliche aus drei verschiedenen Ländern haben mit Handylicht im Dunkeln gesucht und es tatsächlich gefunden.
Blog am Buchwedel: Inwiefern profitieren die Jugendlichen denn Ihrer Meinung nach von so einer Reise?
Martin Werner: Von der Teilnahme an einem Erasmus-Projekt profitieren Jugendliche, da sie in einer AG vorbereitet werden und dann von der EU finanziert eine tolle Auslandserfahrung machen dürfen. Sie erhalten Einblicke in das Leben in einem anderen Land und finden neue Freunde. Zudem kann man als Gastgeber etwas von der Kultur seines Landes vermitteln. Es ist viel mehr als nur eine Reise.